Deutsch ist ja auch wirklich eine schöne Sprache, oder?
Und so schwer, wie viele behaupten, ist sie auch nicht. Deutsch ist
besonders am Anfang schwer, das ist klar. Es dauert lange, bis man
endlich mal selbst einen Satz bilden kann, der halbwegs richtig ist. Die
ersten Schritte sind sehr klein. Aber das Gute ist: Die Schritte werden
immer größer. Deutsch wird immer einfacher, je länger man die Sprache
lernt. Das klingt zunächst einmal logisch, doch wenn wir andere Sprachen
betrachten, z.B. Englisch, sehen wir, dass dies nicht immer der Fall
ist, dass es auch Sprachen gibt, die am Anfang einfach sind und dann,
wenn wir ein bestimmtes Sprachniveau erreicht haben, komplizierter
werden.
Wir Deutschlehrer spüren das ja ganz deutlich. Zu Beginn
sind die Anfängerkurse immer ganz voll, doch Woche für Woche lichten
sich die Reihen, viele geben auf.
Aber die Ausdauer, die Arbeit und
Mühe derer, die die ersten Schwierigkeiten überwinden, wird belohnt. Wer
einmal ein bestimmtes Sprachniveau erreicht hat, beginnt, die deutsche
Sprache zu genießen und wirklich Spaß daran zu haben.
Und allen, die an den ersten Schwierigkeiten zu verzweifeln drohen,
sage ich als Deutschlehrer: Sprecht und schreibt so viel ihr könnt.
Ärgert euch nicht über Fehler. Es ist egal, wenn ihr am Anfang Artikel
vertauscht, falsch dekliniert oder das konjugierte Verb an die falsche
Stelle setzt. Freut euch einfach, dass euer Gegenüber euch versteht. Das
ist das Wichtige. Lernt die Theorie, also all die Grammatiktabellen und
so weiter, aber erwartet nicht von euch, dass ihr, wenn ihr die Theorie
könnt, auch die Praxis beherrscht, also beim Sprechen und Schreiben,
alles richtig macht. Niemand erwartet das von euch! Das korrekte
Sprechen und Schreiben kommt mit der Zeit von ganz allein.